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... Eine Reise durch Mosambik mit dem Auto ...
Reise nach Maputo
Am nächsten Morgen fahren wir nach Norden und kommen nach Swaziland. Einige Kilometer vor Lomanasha gelangen wir in eingezäuntes Gebiet.
Wie in den Wildreservaten fährt man durch ein Tor und über einen ca. 5 m langes Gitterrost.
Am Grenzübergang zu Mosambik trennen wir uns vorübergehend von Olaf und Thomas, die mit dem Bus in das ca. 70 km entfernte Maputo vorausfahren wollen. Dagmar und ich fahren mit unseren Mietwagen weiter bis Komatipoort und von da auf der N4 nach Nelspruit. Als wir das oben erwähnte Tor erneut passieren, müssen wir anhalten und aussteigen.
Ein Mann mit Schutzmaske und Rückentragespritze sprüht die Reifen unseres Autos mit Desinfektionsmittel ein. Auch die Schuhsohlen müssen in einer Wanne desinfiziert werden. Am Schluss wirft er noch einen Blick in den Kofferraum, wo meine alten Turnschuhe liegen. Diese werden ebenfalls zur Entkeimung beordert.
Bei der ganzen Angelegenheit handelt es sich um eine Schutzmaßnahme gegen die Maul- und Klauenseuche. In Nelspruit quartieren wir uns im Funky-Monkey-BP ein. Das ist eine kleine Vorstadtvilla mit Garten und Pool. Ein paar Typen hängen gelangweilt vor dem Fernseher rum und ein Weißer mittleren Alters versucht am PC ein Modem in Gang zu bringen. Erfreut stelle ich fest, dass am PC auch ein Laserdrucker angeschlossen ist. Hier könnte ich vielleicht aktuelles Kartenmaterial ausdrucken, das per Email kommen soll. Auf meine Frage, ob es möglich sei, bekomme ich ein Kopfschütteln als Antwort und „no ink“. Wahrscheinlich ist der Toner ausgegangen. Es wäre auch zu schön gewesen. Es gibt einen Billardraum mit Hausbar und Kasse des Vertrauens. Wer Durst hat, nimmt sich ein Getränk aus dem Kühlschrank und macht auf der bereitliegenden Liste hinter seinem Namen einen Strich. Am Schluss wird alles zusammen abgerechnet. Hätten wir Urlaub & Flug gemeinsam gebucht, wären wir wohl kaum auf ein solches Vertrauen gestoßen.
Da wir vorhaben in dieser Stadt unser Mietauto zurückzugeben, machen wir uns auf die Suche nach einer Hertz-Station. Sie befindet außerhalb am Regionalflughafen. Dort finden wir auch das Büro der Agentur. Es ist schon später Nachmittag und wir treffen den Reiseführer nicht an.
Ein dicker (schwarzer) Mann kommt mit seinem Benz und bietet uns seine Hilfe an. Wir machen ihm unser Problem klar und er ruft mit seinem Cell-Phone (Handy ist ein typisch deutsches Wort) bei Hertz an. Wir vereinbaren die Rückgabe für einen der nächsten Tage.
Jetzt müssen wir uns um die Weiterreise nach Maputo kümmern. Den ersten Versuch machen wir am Bahnhof. Es gibt zwar eine Bahnlinie nach Maputo aber wir können nur Fahrkarten bis zum Grenzort Komatipoort lösen. Was danach kommt weiß der Verkäufer auch nicht. Das erscheint uns alles etwas ungewiss und so fällt die Zugfahrt erstmal aus.
Zweiter Versuch am Busplatz. Mit einem Sammeltaxi könnten wir auch recht günstig wegkommen. Aber es verhält sich ähnlich wie mit dem Zug. Am Ende gehen wir in das Büro einer größeren Reisebusgesellschaft und erwerben zwei Tickets für einen komfortablen Fernreisebus, der bis Maputo Zentrum durchfährt.
Wir machen noch eine Ausfahrt nach Norden. Ursprünglich wollten wir bis zum Blyde River Canyon, kommen aber nur bis Graskop. Unterwegs schauen wir uns ein paar Wasserfälle an und gehen in Sabie etwas essen. Die Stadt liegt zwischen Bergen von 1000 - 2000 m.
Es wird sehr viel Holzindustrie betrieben und für uns Mitteleuropäer wirkt es hier eher kanadisch-amerikanisch als afrikanisch. Über Hazyview und White River fahren wir zurück nach Nelspruit.
Unterwegs kommen wir an Eukalyptuswäldern vorbei. Plötzlich stehen schwarz-gelbe Warndreicke mit der Aufschrift "road block" auf der Fahrbahn. Wenige Meter weiter sind wir in einer Polizeikontrolle. Der freundliche Beamte erklärt uns "what is a road block?".
Es wird kontrolliert, dass keiner ohne Führerschein oder mit Feuerwaffen herumfährt. Der Kofferraum enthält keinerlei Waffen und meinen Führerschein quittiert er sinngemäß mit "oh, von so weit her".
Auf den letzten Kilometern wird es recht neblig und ich bin froh im Dunkeln endlich Nelspruit zu erreichen. In der Stadt gehen wir in ein Internetcafe um ein paar Mails in die Heimat zu senden.
Am nächsten Morgen fahren wir zum Flughafen raus um den Mietwagen zurückzugeben. Auf unsere Bitte hin werden wir von der Angestellten wieder in die Stadt zurückgebracht. Mit unseren Fahrkarten finden wir uns pünktlich an der Bushaltestelle ein. Der von Johannesburg kommende Bus allerdings nicht. Alle möglichen Busse halten an und fahren wieder weg aber der unsrige ist nicht darunter. Neben uns wartet ein junger Mann mit einem Surfbrett, der ebenfalls in Sachen Rucksacktouristik unterwegs ist. Wir fangen auf Englisch eine Unterhaltung an. Als wir jedoch an der Stelle "Where do you come from?" angelangt sind, reden wir deutsch weiter, da er aus Hoyerswerda kommt. Endlich kommt dann auch unser Bus und es geht Richtung Maputo