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... Eine Reise durch Mosambik mit dem Auto ...
Abreise von Zavala
Am Tag unserer Abreise lassen wir uns überpünktlich nach Quissico an die Bushaltestelle fahren.
Wir hätten es aber ruhiger angehen können, denn bis zur Abfahrt bzw. erstmal Ankunft des Busses vergehen ein paar Stunden. In Inhanbame angekommen, steigen wir an der Markthalle aus.
Es ist wieder einmal Regenzeit, im Großen wie im Kleinen. Wir wollen zum Pachica Backpacker. Die Adresse wissen wir, einen Stadtplan haben wir, also werden die Angebote der Taxifahrer abgelehnt und wir machen uns zu Fuß auf den Weg.
Unterwegs treffen wir eine junge (schwarze) Frau, die das gleiche Ziel wie wir hat, da sie im Pachica arbeitet. Der Backpacker ist eine Villa an der Uferpromenade. Im Garten hinter dem Haus befindet sich eine überdachte Bar, die mit ihren bunten Markisen richtig einladend aussieht.
Ich lerne Daniel kennen. Er war früher einmal in der DDR und spricht deutsch. Mit ihm spiele ich Dart und mit einem weißen Südafrikaner ein mir unbekanntes Kartenspiel.
Um in das 20 km entfernte Praia Tofo zu fahren, gehen wir zum Abfahrtsplatz der Sammeltaxis (Chapas).
Anders als in Maputo sind das hier keine Kleinstbusse sondern offene Pick-Ups. Für 200.000 Meticais könnten wir sofort losfahren. Das entspricht den Einahmen für ein vollbesetztes Chapa. Wir möchten aber zum Normaltarif fahren, und müssen warten bis ausreichend Fahrgäste zugestiegen sind. Das ist der Fall wenn die hintere Stoßstange auf dem Boden schleift. Dann stehen etwa 20 Personen auf der Ladefläche, wer Glück hat, sitzt auf der Bordwand.
Die Enge auf der Ladefläche hat einen wichtigen Vorteil. Obwohl es außer dem Nebenmann nichts zum festhalten gibt, kann man in Kurven nicht umfallen. Unterwegs kommen uns oft Kinder entgegen. Zunächst teilnahmslos vorbeiblickend, bleiben sie dann mit offenem Mund stehen. Der Anblick überladener Chapas ist ihnen nichts Neues.Doch vier Weiße inmitten dieser Fuhre versetzten sie in Erstaunen.
Plötzlich verlangsamt sich die Fahrt. Aus dem Schatten eines Straßenbaumes sind zwei uniformierte Damen herausgetreten und winken das Fahrzeug zu sich heran. Das muntere Geplapper auf der Ladefläche verstummt schlagartig und auch wir unterlassen unsere dummen Witze.
Der Fahrer muss verschiedene Papiere vorweisen und die Beleuchtungsanlage wird inspiziert. Danach darf die Fahrt fortgesetzt werden.
In Praia do Tofo suchen wir uns eine Unterkunft. Zuerst kommen wir zu ******, der Schlafraum ist ein herrlicher Pfahlbau hinter den Dünen und es gibt eine Bar auf den Dünen mit Meerblick. Wir gehen den Strand zurück und quartieren uns in Mordinos BP (weil es billiger ist) ein.
Mordino hat einen Kalfaktor namens Peter. Peter ist Tscheche und spricht ein ganz klein wenig deutsch sowie ein schreckliches Englisch. Besonders nach ein paar Bier kann man ihn kaum noch verstehen, außer das jedes zweite Wort "fuck" ist.
Praia do Tofo ist ein kleines Nest am Strand. Es gibt Fischer, ein Hotel, drei Backpacker einen Tauchclub, zwei Restaurants einen Lebensmittelladen und Dinos Beach Bar. Aus Palmen gezimmert und 50m vom Wasser entfernt erfüllt sie alle karibischen Klischees. Der Inhaber eines Restaurants heißt Domingo. Er ist Angolaner, langhaarig und könnte die Reinkarnation von Bob Marley sein.
Eines Tage kommt er in eine Decke gehüllt den Strand entlangetrottet und fragt mich ob wir bei ihm zu Abend essen wollen. Nach Absprache bestelle ich 4 x große Fischplatte für 18.00 Uhr. Bevor es am Abend mit dem Essen losgeht bittet Domingo uns nach seiner Stereoanlage zu sehen. Ein Lautsprecher macht Probleme. Ich stelle fest, dass ein Kabel nicht richtig angeklemmt ist, und kann den Fehler mit einem Küchenmesser schnell beheben. Daraufhin ist der des Lobes voll, und meint dass Deutsche sich gut mit Technik auskennen.