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... Eine Reise durch Mosambik mit dem Auto ...
Abfahrt nach Zavala
Am Tag der Abfahrt nach Zavala müssen wir früh los und fahren mit dem Stadtbus raus zum Busplatz, von wo die Überlandbusse abfahren. Bereits gegen 7.00 Uhr sind wir vor Ort. Es sind auch schon ein paar Leute und Busse da. Für uns scheint aber noch nicht das Passende dabei zu sein. Einen Mietwagen buchen wollten wir nicht extra, schließlich will die Natur ja auch mal genossen werden :)
Aus unerfindlichen Gründen warten wir ein-zwei Stunden, bis Antonio der Meinung ist, dass wir uns in einem bestimmten Bus um einen Platz kümmern könnten. Inzwischen ist die Menschenmenge auf dem Busplatz erheblich angewachsen und auch der Verkehr erreicht Rush-hour-Quantität.
In einem geeigneten Bus können wir das Gepäck verstauen und für uns 5 Personen die hinterste Sitzbank belegen. Es geht aber noch lange nicht los. Fliegende Händler umkreisen die Busse und bieten alle möglichen Lebensmittel an. Nach endloser Warterei ist der Bus endlich ausreichend besetzt und es kann losgehen.
Als letztes wird noch ein komplettes Busrad auf den Gang bugsiert. Dann geht es endlich los. Wir sind aber nicht richtig aus Maputo raus, da fährt der Fahrer links ran.
Das große Rad wird wieder ausgeladen und auch wir können uns die Beine vertreten. Der Fahrer und seine Helfer machen sich an den Radwechsel, der scheinbar schon vor der Fahrt geplant war. Wie wir mitbekommen ist aber das zutage tretende innere Rad der Zillingsbereifung noch verschlissenener als der zur Erneuerung vorgesehene äußere Reifen und so wird eben erst mal das innere Rad ersetzt.
Während der Fahrt dröhnt die neueste Mucke aus den Lautsprechern. Mit uns reist auch eine Gruppe junger Leute Richtung Inhambane, die sich die lange Reise mit Wein aus dem Tetra-Pack und anderen kleinen Flaschen etwas kurzweiliger gestalten.
Abwechselnd wird auf dem Gang in bester südländischer Manier getanzt oder es werden mosambikanische Sauflieder gesungen. Antonio, der dazu schmunzelt wird ständig von uns bedrängt zu übersetzen.
Aber er wehrt zunächst mit der Begründung "das darf man nicht sagen" ab, rückt dann aber doch mit der Sprache heraus. So handelt ein Lied davon, dass einer gestorben ist, aber niemand trauert, sondern alle feiern da er nie einen ausgegeben hat.
In diesem Sinne geht es die ganze Fahrt weiter. Wir erwarten, dass in Anbetracht des Alkoholkonsums und der Hitze die wilde Party bald einem allgemeinen Schnarchen weichen wird. Aber nichts dergleichen passiert.
Mit kurzen Unterbrechungen wird auf der ganzen Strecke (ca. 350 km / 5 Stunden) gesungen und getanzt. Der Tophit des Jahres 2001 ist Brenda Fassies "vu lindlea". In Xai Xai zeigt uns Antonio die Spuren des großen Hochwassers von 2000, das unter anderem die Brücke über den Elefantes zerstört hatte.
Mittlerweile ist aber die neue Brücke dieser wichtigen Nord-Süd-Verbindung wiederhergestellt. Nach der Ankunft in Quissico/Zavala legt Dagmar fest, dass zuerst ein Pick-up organisiert werden muss, um uns und die noch zu erwerbenden Sachen zu Antonios Dorf zu transportieren.
Antonio findet einen Bekannten mit Fahrzeug, der sich bereit erklärt uns zu kutschieren. Wir kaufen zwei Säcke Reis, etwas Hotelwäsche und einige andere Dinge in einem Geschäft, das mich an die Kaufhöhle der "Dinos" erinnert und dessen Verkäufer natürlich deutsch spricht.
Dann geht es auf der mittlerweile gut besetzten Ladefläche des Toyota zu Antonios Dorf. Auf dem Weg dahin geht es über Sandpfade durch den Busch. Oft müssen wir uns vor tiefhängenden Ästen ducken, die über uns hinweg fegen.
Antonio warnt Olaf davor mit dem Spruch: "Olaf sei vorsichtig bei den Ästen, nicht dass du hinterher vorsichtig bist." Antonios Hof ist ein Stück Bilderbuchafrika. Drei strohgedeckte Rundhütten auf einem immer sauber gefegten Platz unter Kokospalmen und Orangenbäumen. Besonders herrlich war seine Inneneinrichtung aus geflochtenen Korb. In seiner großen Verwandtschaft gibt es einige Korbflechter, die für wenig Geld diese typischen Gartenmöbel herstellen.