www.mosambik-tour.de
... Eine Reise durch Mosambik mit dem Auto ...
Ausflüge
Mit dem gecharterten Pick-Up machen wir unsere geplanten Ausflüge. Wir erklimmen mit fast 20 Personen auf der Ladefläche die Steilküste und gehen die letzten Meter zu Fuß zum Strand hinunter wo wir soweit das Auge reicht die einzigen Gäste sind.
Auf Dagmars besonderen Wunsch besuchen wir am Sonntag eine afrikanische Kirche. Das erste Gebäude welches wir erreichen, ist aber leer da der Pfarrer zu einer Bestattung musste.
Ein paar Kilometer weiter finden wir dann ein gut gefülltes Gotteshaus. Die Predigt hat bereits begonnen und wir schleichen uns auf einen freien Platz. Die Kirche ist ein mit Palmwedeln gedeckte Hütte von ca. 5 x 10 Metern, vorne ist ein Podest auf dem ein Tisch steht. Auf dem Tisch stehen Blumensträuße in abgeschnittenen Getränkedosen und ein Mann und eine Frau sitzen daran.Der Mann trägt Gummistiefel.
Auf der linken Seite des Gebäudes stehen Holzbänke, an denen die Männer sitzen. Die Frauen und Kinder sitzen auf Bastmatten auf der rechten Seite. Vom Wortlaut der Predigt bekommen wir allerdings nichts mit. Musikalische Einlagen erinnern etwas an den amerikanischen Gospel. Zwischendurch wird immer mal geklatscht und getanzt.
Auch scheint diese Kirche weniger als Versammlungsraum für Gottesdienste oder Hochzeitsfeiern genutzt zu werden, sondern eher als Nachtasyl oder zur Versorgung von Kranken. An den Wänden stehen die verschiedensten Betten, von denen einige zurzeit auch benutzt zu werden scheinen. Deswegen war die Tür wohl auch nicht verschlossen. Nachdem wir uns vorsichtig versichert haben, dass niemand da ist oder schläft, trauen wir uns weiter ins Innere. Wir sind über die Sauberkeit und Ordnung erstaunt, die unsere Vermutung, dass es sich hier um eine Art Pflegestation handelt, bestätigen. Hinter einem Paravent entdecken wir sogar eine Art Matratzenlager, auf das wahrscheinlich bei erhöhtem Bedarf zugegriffen werden kann. Sogar richtig gute Taschenfederkernmatratzen sind dazwischen, an denen noch die Etiketten der Hilfsorganisation kleben, die diese gespendet hat. Einige davon sind sogar noch niegelnagelneu, denn die Original-Verpackung stammt noch von einem deutschen Hersteller für Seniorenbetten. Es war zwar nicht Sinn und Zweck unseres Ausfluges uns über die Nutzung von Spendenmitteln zu informieren, dennoch war es sehr interessant zu sehen, dass diese auch wirklich sinnvoll verwendet werden. Da wir uns dennoch keine Erklärung einfallen lassen wollten, wenn man uns hier entdeckt und da es sonst auch nichts weiter zu entdecken gab, machten wir uns also weiter auf die Suche nach einer Kirche, in der auch ein Gottesdienst stattfand.
Plötzlich wird es interessant. Obwohl wir kein Wort verstehen, merken wir, dass die Sprache auf uns gekommen ist. Der Pfarrer richtet seine Worte in unsere Richtung und Antonio wird auf seinem Sitz immer kleiner, muss dann aber wieder einmal übersetzen.
Natürlich fallen wir auf, in der Kirche die vielleicht seit der Missionierung noch keinen Weißen gesehen hat. Deshalb werden wir gebeten über den Grund unseres Besuches und unsere Eindrücke zu berichten. Es ist an Olaf sich eine gescheit klingende Rede einfallen zu lassen, was ihm ganz gut gelingt.
Der Pfarrer bedankt sich anschließend bei dem Herrn, der uns zu ihnen geführt hat. Unsere Gabe in die Kollekte entspricht etwa dem Gegenwert von einer Mark, worauf Antonio erklärt, dass das unüblich und viel zu hoch sei. Nach dem Ende des Gottesdienstes gibt es eine herzliche Verabschiedung und wie haben viele Hände zu schütteln.
Noch einmal unternehmen wir einen Fußmarsch, diesmal in den ca. 5 km entfernten Hauptort Zavala. Wir besuchen den Markt, gehen in eine Bar und machen uns auf den Rückweg. Wieder einmal fallen wir auf. Diesmal sind es unsere Gastgeber, die darüber verwundert sind, dass Weiße so weit laufen können. Die meisten Weißen, die man im Ort zu sehen bekommt, sitzen in einem Jeep oder Mietwagen und rauschen schnell vorbei. Die Sprache in dieser Gegend ist ein Bantu-Dialekt namens Machope. Das Nachplappern einiger einfacher Worte löst große Heiterkeit bei unseren Gastgebern aus.
Online günstige Flüge buchen