www.mosambik-tour.de
... Eine Reise durch Mosambik mit dem Auto ...
Erster Tag in Zavala
Nach der Begrüßung fragt uns Antonio ob wir zuerst den mit Hilfe aus Plauen gebauten Wasserbehälter oder seinen Vater beim Schnapsbrennen besuchen wollen.
Na, der Wasserbehälter wird schon nicht ausreißen. Mit dem Schnapsbrennen verhält es sich nämlich so: Zuerst werden geeignete Früchte zu Wein vergoren.
Im diesem Fall waren es Oliven. Es ist allerdings eine sehr süße Sorte welche am ehesten mit Kirschen zu vergleichen ist. Die Früchte werden in einen großen irdenen Ballon gegeben und offen stehen gelassenen.
Bei Temperaturen von 30° C und unter Mitwirkung der anhaftenden Naturhefen entsteht daraus nach wenigen Tagen ein Fruchtwein. Wenn die Alkoholkonzentration erhöht werden soll, wird der Ballon oben verschlossen und darunter ein Feuer gemacht. Die austretenden Dämpfe werden durch ein nur kurzes, wassergekühltes Kupferrohr abgeleitet und das am Ende abtropfende Destillat in einem kleinem Glasballon aufgefangen.
Danach besichtigen wir den Wasserbehälter. Es ist eine ca. 3m x 3m x 3m große Betonzisterne, die zu 2/3 eingegraben ist. Das Wasser kommt von einem Wellblechdach und reicht bei kompletter Füllung bis zu zwei Jahren.
Nach dem Abendessen verkosten wir Palmwein und andere Getränke. Antonio fragt ob wir auch Kaschu-Getränk probieren wollen. Da wir Interesse haben, schickt er seinen alten Vater um etwas aus der Nachbarschaft zu holen. Nach Einbruch der Dunkelheit erkundigen wir uns nach seinem Verbleib.
"Nein, der kommt heute nicht zurück, morgen vielleicht" ist die uns in Erstaunen versetzende Antwort.
Tatsächlich kam er am nächsten Tag, leicht angeheitert und etwas früher als geplant, da er einen Teil des Weges von einem Auto mitgenommen wurde.
Später sitzen wir bei Petroleumlicht und erzählen. Da erklingt aus der Ferne ein Trommeln nebst Gesang - Tribal Dance. Auf unsere Frage was da vor sich geht, antwortet Antonio "Das ist Kirche", will heißen, da wird einer höheren Macht gehuldigt.
Wir haben nicht übel Lust es uns aus der Nähe anzusehen. Da es aber unser und Antonios erster Tag in Zavala ist, verschieben wir das Ganze auf später. Ohne ortskundigen Führer loszuziehen kommt nicht in Frage, da es stockfinster ist und unsere Lichter im Busch nur ca. 20 m weit zu sehen sind. Leider sollte sich keine derartige Gelegenheit wieder ergeben.